Vom Du zum Sie

Werden die Kinder der Nachbarschaft langsam zu jungen Erwachsenen sollte man sich die Frage stellen, sie von nun an zu siezen, denn viele junge Erwachsene stört es, wenn sie von Bekannten der Eltern oder in der Nachbarschaft einfach ungefragt weiter geduzt werden. rät:
Die meisten dieser jungen Menschen haben dann aber ein großes Problem damit, das „Sie” von Erwachsenen „einzufordern”. Deshalb ist es die Verantwortung der älteren Menschen, dieses Thema aufzugreifen.
Einen genau festgelegten Zeitpunkt gibt es dafür allerdings nicht. Er hängt von der speziellen Situation ab.

Beispiel:
Ein Mädchen ist mit 14 Jahren in ein Internat gegangen, anschließend direkt zu einem Studium in eine fremde Stadt. Mit Mitte zwanzig kommt die junge Frau in ihre Heimatstadt zurück. Dann wäre dies der richtige Zeitpunkt, zum „Sie” zu wechseln auch wenn das relativ spät ist.

2 Möglichkeiten:
Sonst empfielt sich ungefähr der 18. Geburtstag, um das Thema anzuschneiden. Sie haben dafür zwei Möglichkeiten. Entweder bieten Sie der oder dem deutlich Jüngeren an, nun auch Sie zu duzen. Wenn Sie das nicht möchten, können Sie etwa so formulieren:

„Du bist nun so erwachsen geworden, dass es mir nicht mehr passend erscheint, dich einfach weiter zu duzen. Deshalb schlage ich vor:
Ab heute gehe ich dazu über, dich wie es unter Erwachsenen üblich ist zu siezen.” Wird dem nicht widersprochen, ist die Sache damit klar vorausgesetzt: Sie halten sich an Ihre Ankündigung.

Eventuelles Angebot:
Bekommen Sie hingegen von einem jungen Menschen die Entgegnung: „Aber das ist doch gar nicht nötig. Sie können mich gerne weiter duzen”, nehmen Sie dieses Angebot ruhig ohne Gewissensbisse an.

Der Grund: Wird dieser Wunsch geäußert, besteht nicht die Gefahr, dass das einseitige Duzen als herablassend oder brüskierend empfunden wird. Das ist sonst, wenn das Thema nicht angesprochen wird, sehr oft der Fall.

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