Was tun, wenn Sie einen Kollegen oder Mitarbeiter nicht riechen können?

Ein Thema, das gemeinhin tabu ist: wenn Sie einen Kollegen oder Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen können. Kann die Person krank sein? Oder ist sie einfach nur ungepflegt? Ganz gleich, welche Erklärung es geben mag: Sie sollten unbedingt vermeiden, den Betreffenden vor allen anderen bloßzustellen. Der große Knigge-Tipp: Kein Deo schenken, sondern ein ehrliches Gespräch führen

Ein ehrliches Gespräch unter vier Augen ist die fairste Alternative:

  • Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre – also nicht zwischen Tür und Angel, nicht hinterm Schreibtisch verschanzt, sondern von Angesicht zu Angesicht am Besprechungs- oder Konferenztisch.
  • Fassen Sie sich kurz. So ein Gespräch kann durchaus nur drei Minuten dauern, schließlich soll es keine persönliche Anschuldigung werden.
  • Versichern Sie dem Kollegen oder Mitarbeiter zunächst, dass Sie keineswegs an seiner Arbeit etwas auszusetzen haben.
  • Kommen Sie dann sofort zum Punkt: "Lieber Herr Müller, mir ist aufgefallen, dass Sie in letzter Zeit ein bisschen ungepflegt wirken. Manchmal geht von Ihnen ein etwas strenger Geruch aus. Sind Sie vielleicht krank, ohne dass wir etwas wissen?"
  • Vermeiden Sie Verallgemeinerungen. Halten Sie dem Kollegen beispielsweise nicht vor, dass sein Geruch schon seit Jahren Stein des Anstoßes bei allen Mitarbeitern sei.

Im Notfall geht’s auch unpersönlich

Um vollkommen unauffällig zu agieren, können Sie natürlich auch eine Rund-Mail an alle schicken, in der Sie noch einmal auf die Gepflogenheiten im Unternehmen generell hinweisen und betonen, was das Unternehmen nach außen repräsentiert.

Ein Beispiel, wie das mit dem Deo doch geht

Eine Managerin löste einmal das Problem, indem sie sich ein Deo besorgte, nach Feierabend die Kollegin mit dem Körpergeruch unter vier Augen in eine Kneipe einlud und ihr, unter Hinweis auf ihr eigenes Deo in der Büroschublade, erklärte: "Ich merke oft gar nicht, wenn ich während der Arbeit ins Schwitzen gerate. Würdest du mich bitte in so einem Fall darauf aufmerksam machen? Wollen wir das gegenseitig so vereinbaren?"

Die Botschaft kam an, denn die Managerin begab sich mit ihrer Kollegin auf eine Ebene – und stellte sie nicht bloß.

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