Der Chef siezt – das Team duzt: Wie schreiben Sie einen gemeinsamen Brief?

Eine Leserin des stellte in der Redaktionssprechstunde kürzlich diese Frage:

Ich muss im Namen meines Chefs einen Brief mit Dank und guten Wünschen an eine Kollegin schreiben, die in den Mutterschutz geht. Das Problem dabei: Mein Chef siezt die Kollegin, ich und alle anderen im Team duzen sie. Bislang haben wir das immer so gelöst: Bei der Anrede und beim Gruß haben wir beide Formen verwendet, also "Liebe Frau Beispiel, liebe Elke" und "Ihr, Deine". Der Brieftext ist dann ausschließlich im Sie-Stil. Da wir ein sehr kleines Team sind, habe ich bislang nicht darüber nachgedacht, ob das stilvoll ist oder nicht. Es hat sich auch noch nie jemand beschwert, wenn er einen solchen Brief bekam. Was empfehlen Sie mir?

Lesen Sie hier, was in diesem Fall empfiehlt:

Wenn es bislang so Usus war, diese etwas "bunte" Briefform zu wählen, wird sich Ihre Kollegin wahrscheinlich auch nicht daran stören. Trotzdem ist eine solche Mischform nicht optimal. Die elegantere Lösung: Formulieren Sie zwei Texte.

Lassen Sie Ihrem Chef dabei den "Vortritt" – setzen Sie also seinen Brief im reinen Sie-Stil an den Anfang. Beginnen Sie dann den Du-Text mit erneuter Anrede "Liebe Elke". Dabei können Sie, um eventuelle Doppel im Text zu vermeiden, auf das vom Chef Geschriebene eingehen.

Beispiel: "Allen guten Wünschen schließen sich Deine Kolleginnen und Kollegen von Herzen an".

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