Die geheimen Botschaften der Komplimente – Welche Komplimente-Fettnäpfchen Sie vermeiden sollten

Richtige Komplimente sind "Gute-Laune-Macher". Sie beflügeln und wecken Freude. Der Wunsch nach Anerkennung steckt in jedem. Und da Komplimente und Lob sehr enge  Verwandte sind, können sie sogar im Beruf motivierend wirken. Doch es gibt auch Komplimente, die diesen Namen nicht verdienen. Da sind an erster Stelle die zweideutigen zu nennen. Sie sind eher verletzend als erfreulich. Der große Knigge rät: Vermeiden Sie deshalb das größte Komplimente-Fettnäpfchen: Das zweideutige Kompliment

"Das hätte ich ja gar nicht von Dir gedacht, dass Du eine so geschmackvolle Tischdekoration zusammenstellen kannst. Toll. Mein Kompliment", sagt die Freundin. Patsch Fettnapf getroffen.
Was sie wirklich damit ausdrückt, ist: "Dein Geschmack lässt doch sonst ziemlich zu wünschen übrig."
"Ihr neues Buch gefällt mir wirklich ganz ausgezeichnet. Glückwunsch. Sie müssen einen exzellenten Ghostwriter haben." Peng. Die eigentliche Aussage: "Ich traue Ihnen gar nicht zu, ein Buch zu schreiben."
"Also wirklich, meine Liebe", flötet die Kollegen "dieses neue Kostüm steht dir ausgezeichnet. Du siehst aus, als hättest du plötzlich 10 Pfund weniger." Aua. In Wirklichkeit heißt das: "Du bist zu dick, hast mindestens zehn Pfund zuviel."

Das kritisierende Kompliment

"Sie arbeiten derart schnell, Herr Müller, da kommt ja kein anderer in unserer Abteilung mit." Was der Kollege unterschwellig übermittelt:
"Sie bringen durch Ihre Schnelligkeit die anderen in Verruf, langsam zu sein" oder "Sie arbeiten doch nur so flott, um sich beim Chef einzuschmeicheln."
"Also, bei dieser Veranstaltung haben Sie ja richtig Organisationstalent bewiesen." Die versteckte Kritik: "In der Vergangenheit war das nicht der Fall."
"Ist was Besonderes? Du siehst heute so schick aus!" Das bedeutet im Klartext: Wer dies ausspricht, ist der Meinung, dass die so gelobte Person in der Regel nicht schick aussieht.

Das ködernde Kompliment

"Hey, Inge, du hast doch immer so phantastische Ideen für Geschenke. Kannst du dir nicht für mich was zum Geburtstag von Mutti einfallen lassen?" Ködernde Komplimente werden meistens in dem Wusch geäußert, Arbeit an andere zu delegieren und sich selbst vor Aufgaben zu drücken.

Das übertriebene Kompliment

"Das war ja wirklich der zauberhafteste Abend, den ich je erlebt habe. Sie sind die beste Gastgeberin der Welt." Wer soll das wohl ernst nehmen?
"Sie haben die wundervollsten braunen Augen, die ich je in meinem ganzen Leben gesehen habe." Kann zwar stimmen, wird aber von vielen als Übertreibung gewertet.
"Ich bewundere Sie grenzenlos. Diese einmalige Rhetorik, Ihre phänomenale Art, Zuhörer zu fesseln, das überwältigende Charisma Ihrer Persönlichkeit." Wer’s glaubt, wird selig.

Das anzügliche Kompliment

"Ich wünschte, Ihr wunderhübsches Kleid wäre noch weiter ausgeschnitten, damit ich einen tieferen Einblick bekäme."
"Sie haben einen so reizvollen Busen, dass ich meine Hände kaum im Zaum halten kann."
Mag es auch einige Frauen geben, die auf solche Komplimente "abfahren": Die Mehrzahl empfindet sie als aufdringliche "Anmache".
Vermeiden Sie alle diese Komplimente-Kategorien. Wählen Sie statt dessen ehrliche Aussagen, die andere wirklich erfreuen können. Ein stilvolles Kompliment zu machen be-
deutet: sich keinen Vorteil damit verschaffen zu wollen; keine übertriebene Lobhudelei; keine abwertenden oder kritisierenden Hintergedanken. Sondern: dem anderen eine Freude bereiten wollen; ihm Achtung entgegenbringen und mit dem Kompliment zeigen; ein ehrliches
Lob aussprechen.

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