Korrespondieren Sie mit Geschäftspartnern per SMS? Wahrscheinlich nicht, die SMS gilt in Deutschland nicht als seriöses Kommunikationsmedium. Durch die begrenzte Anzahl an Zeichen bleibt außerdem die Höflichkeit und die Groß- und Kleinschreibung häufig auf der Strecke. Doch wie der meint, könnte die SMS schon bald eine enorme Aufwertung erfahren. In Südkorea zum Beispiel wurde 2007 bei den Präsidentschaftswahlen auch per SMS abgestimmt. Man erhoffte sich dadurch, bei den politikverdrossenen Jungwählern – der "Generation Daumen" – das Interesse für die Wahl und für die Politik im Allgemeinen zu steigern. Die Zeitschrift "Korea Herald" prognostizierte im Vorfeld, dass das Wahlgeschehen durch die SMS-Abstimmung endlich "wieder spannend" würde.
Die Stimmabgabe per SMS hatte bereits 2005 bei einer Volksabstimmung im Schweizer Bülach, im Kanton Zürich, Premiere. Immerhin wurden 11% der Stimmen per Handy abgegeben. In Südkorea ging es allerdings um eine landesweite Abstimmung. Neuheiten in der Mobilkultur werden hier von der Bevölkerung bereitwillig angenommen. Schon jetzt dient das Handy als Kalender, Tagebuch, Organizer, Mini-TV-Gerät, Kamera und Zahlungsmittel.
Bleibt abzuwarten, wann auch wir in Deutschland auf den Weg zur Wahlurne verzichten und bequem auf dem Sofa sitzend unsere politische Wahl treffen können.