Muss es immer “Denglisch” sein?

"Denglisch" – so nennt man etwas spöttisch den Mix aus Deutsch und Englisch. Einige Beispiele dafür aus dem :

  • Die Marktforschung wird outgesourct.
  • Das zentrale Thema lautet Customer Relationship Management.
  • Der Dresscode lautet Business Casual.

Oft sorgen die eingedeutschten Begriffe für Verunsicherung. Wer nicht gut Englisch spricht, fragt sich: Was heißt „Business Casual“? Dabei wäre es gar nicht so schwer, sich auf Deutsch auszudrücken:

  • Die Marktforschung wird aus dem Unternehmen ausgegliedert.
  • Das zentrale Thema ist: Wie können wir die Beziehungen zu unseren Kunden besser gestalten?
  • Der Bekleidungsvermerk lautet Geschäftskleidung.

Einige Wörter sind mittlerweile populär und geläufig: Das Wort Dresscode ist bekannt und klingt nicht so steif wie Bekleidungsvermerk. Oder: Die englische Abkürzung VIP (very important person) hört sich netter an als hochrangige Persönlichkeit. Und auch der Begriff VIP-Lounge ist kürzer und knackiger als Aufenthaltsraum für hochrangige Persönlichkeiten.

Außerdem haben neue, importierte Begriffe eine andere Färbung: Während die Großmutter beim Musikhören entspannt, will der Enkel beim Musikhören chillen. Ein Brainstorming ist mehr als eine Ideenfindung. Niemand kann verhindern, dass die Globalisierung auch unsere Sprache beeinflusst und neue, fremde Wörter hinzukommen. Entfernen Sie deswegen jedoch die entsprechenden deutschen Wörter nicht aus Ihrem Sprachrepertoire. Im Zweifelsfall sind das nämlich die Wörter, die jeder versteht.

Übrigens gibt es auch deutsche Wörter, die in anderen Sprachen übernommen worden sind, z. B.:

  • Zeitgeist: Dieses Wort wurde im Englischen übernommen. Es gibt sogar das Adjektiv zeitgeisty – dem Zeitgeist entsprechend.
  • Arbeito: So heißt das japanische Wort für einen Zweitjob.
  • Kaffeeklatsching: Das englische Wort ist vom deutschen „Kaffeeklatsch“ abgeleitet.
  • Kaffepaussi: Das ist die finnische Bezeichnung für Pause, außer Betrieb.
  • Kindergarten ist wohl der berühmteste deutsche Wortexport: Auch amerikanische und britische Eltern bringen ihre Kleinen in den Kindergarten.

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